Hannes als Einjähriger
Teil 1
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15.11.2019:
Kaum zu glauben aber wahr - Hannes vollendet sein... - Nee - das ist jetzt doch zu abgedroschen!
Unser pelziger Liebling mit dem immer etwas melancholischen Gesichtsausdruck hat heute seinen ersten "richtigen" sprich großen Geburtstag; bisher haben wir ja jeden Monat die "kleinen" gefeiert. Damit hat es jetzt ein Ende; jeden Monat ein Extra-Leckerchen geht auch ganz schön aufs Geld... ;o))
Rückblick: Am 18. Januar durften wir Hannes (damals noch Hänsel) aus dem Tierheim Bergheim abholen und ihm sein neues Zuhause zeigen. Es folgten ein paar unbeschwerte Wochen, in denen wir über die coole Socke oft gestaunt haben: Nichts konnte den Welpen erschüttern, er blieb ohne Theater alleine zu Hause und hat da (übrigens bis heute!) nichts angestellt.
Dann kamen die schlimmen Monate in denen wir dauernd in der Tierklinik waren, dort nach den unterschiedlichsten Untersuchungen festgestellt wurde daß Hannes voller Würmer, Parasiten und... war, es ihm lange Zeit überhaupt nicht gut ging und wir echte Angst um ihn hatten.
Es folgten Monate des körperlichen Aufbaus mit Unmengen von Medikamenten und striktem Diätfutter und weiteren Klinikbesuchen. Wir atmeten aber auf, weil es ihm merklich immer besser ging und irgendwann stellten wir dann sogar sein Futter um und barften ihn wie seine Vorgänger auch. Es brauchte ein paar Versuche bis wir die richtige Mischung herausfanden aber jetzt passt alles und Hannes hat sich zu einem Prachtkerl entwickelt.
Anekdote am Rande: Gestern wollte ich ihm nach ein paar Wochen zur Abwechslung mal wieder sein Geschirr anlegen. Betonung auf wollte - die Gurte passten einfach nicht mehr um seinen Brustkorb! Hannes ist ein kräftiger und muskulöser Hund geworden, der sich glücklicherweise sehr deutlich von dem abgemagerten Mäuschen in seiner schlimmen Zeit unterscheidet.
Happy Birthday, Hannes! Bleib wie du bist: Ein Hund, wie man ihn sich besser gar nicht vorstellen kann! Klar gibt es da ein paar kleine Schrullen an denen wir noch arbeiten müssen. Die sind aber ganz bestimmt nichts weltbewegendes sondern... - na eben nur Schrullen!
Mal sehen, was wir unserem Liebling heute besonderes vorsetzen. Jedenfalls ohne Kerze oben drauf - die wäre wohl ruckzuck mit verschlungen! ;o))
16.11.2019:
Muß ne tolle Geburtstagsfeier gewesen sein; der ist ja total kaputt!
Nee - das ist der übliche Anblick nach dem Morgenspaziergang, seinem Frühstück und dem Stückchen Hundewurst nach unserem Frühstück. Feste Rituale müssen sein! ;o))
Statt eines für ihn sicher schwerverdaulichen Kuchens bekam Hannes gestern eines seiner Lieblingsleckerchen: Eine schon fast überreife Banane! Und bevor jetzt irgendwelche Warnungen kommen gleich der Hinweis: Das war eine Ausnahme - sonst bekommt er immer nur ein paar Stückchen. Aber zu seinem ersten Geburtstag...
Wir sind gespannt, ob er außer bei den Muskeln auch noch in der Höhe zulegt. Der Versuch Hannes exakt zu messen ist so hoffnungslos wie der Versuch einen Aal festzuhalten aber wir sind uns relativ sicher, daß er mittlerweile auf eine Schulterhöhe von 58 kommt. Warten wir es ab!
17.11.2019:
Und wieder eine Perle der Fotografierkunst: Erwischt beim Gähnen!
So müde wie Hannes aus der Wäsche kuckt fühle ich mich in den letzten Wochen jeden Morgen. Danke, Zeitumstellung! Unsereins richtet sich nach Uhren - Hunde nach ihrem natürlichen Biorhythmus. (Was eindeutig die bessere Alternative ist!)
Und so kommt es, daß Hannes morgens wie gewöhnlich seinen Spaziergeh-Partner am Bett besucht und durch leises Fiepen darauf hinweist, daß es Zeit wird. Ganz allgemein Zeit - nicht Sommer- oder Winterzeit! Was bedeutet, daß ich nach dem Ende der Sommerzeit eine Stunde eher wachgefiept werde aber als Sklave der Uhren keine Stunde eher schlafen gehe und deshalb immer etwas müde bin.
Jetzt darf jeder mal raten, ob ich Befürworter oder Gegner der Zeitumstellung bin...
18.11.2019:
Ein Geschenk für mich? Klasse! Was da wohl drin ist?
Im Laden für stabil und haltbar befunden; gedacht als Spielzeug für lange Zeit! Anspruch und Wirklichkeit...
Es dauerte nur ein paar Minuten und unser Wohnzimmer verwandelte sich in einen Anblick, den man so eigentlich draußen in der kalten Jahreszeit erwarten würde! Und mittendrin Dr. Hannes, der sich als guter Chirurg intensiv mit den Innereien seines Patienten vertraut macht und alles seiner Meinung nach überflüssige ausräumt.
Hannes klingt so nett - vielleicht nennen wir ihn doch lieber Conan (der Barbar)?
20.11.2019:
Was soll das denn? Wir sind im Garten und du mähst den Rasen und machst den Gartenteich winterfertig? Spiel lieber mit mir!
Irgendwie hat Hannes ja recht aber manche Dinge müssen eben erledigt werden. Ich muß zugeben, daß seine enttäuschten Augen mir tatsächlich oft ein schlechtes Gewissen bescheren. Das haben alle Hunde echt gut drauf...
O.K. - gewonnen! Feierabend, Stiefel aus, Hände waschen und dann geht es im warmen Wohnzimmer los mit dem Ball!
22.11.2019:
Ist der Herbst nicht farbenfroh? Zugegeben: Auch kalt und nieselig und der Waldboden ist glatt und man sieht keine hervorstehenden Wurzeln und stolpert gerne mal und latscht in verborgene Pfützen und der Hund sieht hinterher aus wie ein nasser dreckiger Lappen und man kommt (gerade bei Hannes!) beim bürsten kaum durch das Fell und... - alles egal!
Der Hund hat Spaß und rennt mit allen möglichen Ästen und Ästchen durch die Gegend und sein Begleiter kann sich gar nicht satt sehen an der bunten Pracht. Was zählen dagegen schon klamme Klamotten, kalte Hände und hinterher eine Wohnung, die geradezu nach dem Wischer schreit? ;o))
24.11.2019:
Nun mach schon und wirf endlich! Auch wenn er einen auf Sphinx macht: Eigentlich ist Hannes gespannt wie der sprichwörtliche Flitzebogen. Warum?
Weil er das Geräusch genau kennt das entsteht, wenn die Chefin in der Küche ein paar Stücke von einer Banane abschneidet. Und das wiederum bedeutet: Kurz danach darf er die geworfenen Leckerchen eins nach dem anderen aus der Luft schnappen!
Naschen und Spaß muß sich doch nicht unbedingt ausschließen, oder?
25.11.2019:
Mann Alter - was kommste denn schon wieder die Treppe rauf? Geh lieber mit mir in den Garten und wir spielen Frisbee. Mir ist sooo langweilig!
Darin sind (wie weiter oben auch schon bemerkt) alle Hunde richtig gut: Sie können dich so anschauen, daß du ein schlechtes Gewissen bekommst - berechtigt oder nicht! Wie soll ich Hannes auch klarmachen, daß ich keine Lust auf eventuell gerümpfte Nasen meiner Mitmenschen habe und deshalb baden will?
Immerhin will - nicht familiär angeordnet muß... ;o))
28.11.2019:
Bei so einem Anblick ist man hin- und hergerissen: Soll man nun wegen der Ich pinkel einfach mal in den Garten - Dreistigkeit schimpfen oder sich stolz über den mittlerweile (fast) erwachsenen Hund freuen, der selbstbewußt sein Revier markiert? Wem diese Frage völlig fremd ist hat wohl noch keinen Rüden großgezogen. (Ist vielleicht aber auch nur so'n Männerding?)
Falls es jemanden interessiert: Ich habe das Foto geschossen und ansonsten nichts gesehen... ;o))
30.11.2019:
A penny for your thoughts my dear...
Diese Liedzeile von Marillion kommt mir in solchen Momenten oft in den Sinn: Was geht im Kopf von Hannes gerade so vor? Was verarbeitet er? (Wer Hunden diese Fähigkeit abspricht hat noch nie träumende Fellnasen erlebt!)
Ich würde liebend gerne auch mehr als den sprichwörtlichen Penny für seine Gedanken zahlen!
01.12.2019:
Ähnelt zwar dem Bild von gestern - hat aber einen ganz anderen Hintergrund: So erleben wir Hannes, wenn er sein komplettes Morgenprogramm abgespult hat. Er kann dann tatsächlich auch ein sehr ruhiger Hund sein; sicher unglaublich für die Menschen die ihn draußen erleben aber wahr!
Im Einzelnen: Morgenspaziergang absolviert, gemampft, das Frühstück der Mitbewohner überwacht, zu deren zweiten Kaffee auf der Couch nach altem Brauch sein Stückchen Hundewurst bekommen und sie dann zum spielen animiert. Irgendwann innegehalten (Hab ich auch nichts vergessen? Nein? Gut - na dann!) und platsch! auf den Boden und gugu.
Geht doch nichts über ein geregeltes Leben!
03.12.2019:
Ein an sich eher unscheinbares Bild - aber es zeigt (für Insider) gleich mehrere Details:
Fangen wir mit den Fliesen an, auf denen man deutlich den Spaziergang im Feld inklusive rumtoben mit anderen Hunden erkennen kann. Das Plüschfell von Hannes speichert Schmutz wie ein guter Wischlappen und gibt den dann so nach und nach an die häusliche Umgebung ab. Jeden Tag duschen ist bekanntlich nix für die Haut des Hundes (und auch unsere Nerven) und so freut sich mal wieder unser Staubsauger der - unterstützt vom Wischer - sehr oft seine Daseinsberechtigung unter Beweis stellen darf.
Weiter. An dem Wurfspielzeug befand sich mal ein Seil; gut geknüpft und stabil aussehend. Was soll ich sagen: Hannes liebt Beschäftigung und den Fransenlook!
Und zum Schluß: Obwohl intensiv mit ausfransen beschäftigt geht sein Blick beim kleinsten Geräusch sofort in Richtung Küche. Es könnte ja... ;o))
04.12.2019:
So ein tiefes Gähnen sehen und selber müde werden ist hoffentlich normal, oder? Bei mir passiert es jedenfalls immer genau so!
Wir fragen uns immer wieder, wo Hannes seine schier unerschöpfliche Energie hernimmt. Bestenfalls ein paar Minuten ruht er zwischen zwei Abenteuern - ob es einer der mindestens drei täglichen Spaziergänge oder z.B. das Ballspielen mit uns ist. (Wobei wir eher einen Krampf im Arm bekommen als dass Hannes keine Lust mehr hätte!)
Jedenfalls hat so ein Anblick Seltenheitswert und egal wie müde er auch ist: Bevor ich zum Abendspaziergang gleich die Hundeausgehhose ganz angezogen habe steht er garantiert schon vor der Haustür. Beneidenswert...
06.12.2019:
Hannes und sein Kumpel Vito treffen sich im Feld und natürlich will man - so wie wohl fast jeder Hundebesitzer - irgendwann ein Foto von den Schnubbeln haben. Tja...
Bei Hannes gibt es da ein Problem: Der ist von den ständigen Knipsorgien seines Chefs so genervt, daß er sich grundsätzlich erst einmal verweigert. Nee - datt willich nich!
Deshalb kommt es oft zu ähnlichen Bildern wie diesem: Ein aufmerksam zu seiner Chefin blickender Vito und ein demonstrativ den Rücken zeigender Hannes. Ich kann ihm noch nicht mal so richtig böse sein: Als Pubertier(er) ist man zu coolen Unmutsäusserungen ja schon fast verpflichtet! ;o))
10.12.2019:
Hannes meint, eine kleine Pause während des morgendlichen Ballspiels könnte man auch mal locker auf dem Fuß des Werfers verbringen. Das ist so ein Augenblick in dem man hin- und hergerissen ist: Ist man ein konsequenter Chef oder ein liebender Hundekasper?
Hundepsychologen würden jetzt wohl anführen, daß er mich mit dieser Inbesitznahme in Frage gestellt hätte: Von wegen Thema Rangordnung und auch sicher nicht ganz falsch.
Für mich fällt das aber unter wunderbares Gefühl der Nähe und Vertrautheit und so lange er nach Aufforderung ohne zu maulen sofort von meinem Fuß verschwindet ist alles in Ordnung.
[Klugsch..ß-Modus an: Hundeerziehung ist ein ständiger Balanceakt zwischen Konsequenz und Nachsicht!]
12.12.2019:
Was in der Vorweihnachtszeit mit am meisten nervt ist die Sorte Hundebesitzer, die ihren Haustieren irgendwelche rote Klamotten anzieht oder sie mit blöden Weihnachts-Accessoires "schmückt" und dann den Mitmenschen präsentiert. Das ist ja so was von kindisch - pfft!
Um mal einen Eindruck von solchen unerklärlichen Umtrieben zu geben haben wir Hannes mit Weihnachtsbinder geknipst. Nur als abschreckendes Beispiel - wir kämen natürlich nie auf so eine Idee!
13.12.2019:
Ein Alptraum jedes Hundecoiffeurs: Der durch intensivstes Gerangel mit seinem Freund Raik im matschigen Wald bei Nieselregen total verdreckte und muffelig-feuchte Hannes, dessen Haare nach einer Frottierorgie vor dem ersten Schritt in die Wohnung jeden Hundekamm verhöhnen: Versuch's doch - kommste eh nicht durch!
Von wegen - aber die Hundefreundschaft seinem Menschen gegenüber wird zumindest für einige Zeit beim Kampf mit den Zotteln auf eine harte Probe gestellt...
Was soll's - Hauptsache der Matschcatcher hatte Spaß mit seinem Kumpel!
14.12.2019:
Auch eine Art von Effizienz: Man ruft im Feld einen Hund es kommen gleich zwei...
Gestatten: Hannes und Hannes! Und damit nicht genug: Sie sind auch noch ungefähr gleich alt und groß! Ihr ebenso vergleichbares Temperament kann man auf dem Bild gut erkennen, trotzdem (oder gerade weil?) es durch die überaus schnellen Bewegungen der beiden Ringkämpfer unscharf wurde.
Auch wenn die Szene durchaus martialisch wirkt: Die beiden verstehen sich richtig gut und sahen nach der (geschätzt) 12. Runde auch vergleichbar "sauber" aus. Folge für Hannes: Siehe Eintrag von gestern... ;o))
16.12.2019:
Der erste Urlaub mit Hannes und wir waren gespannt: Die relativ lange Fahrt hinten im Auto, die Fähre, der ungewohnte Riesensandstrand, das erste mal Salzwasser trinken und überhaupt das erste mal am Meer und alleine im ungewohnten Bungalow...
In letzter Zeit war Hannes als hormongeplagter Halbstarker eher unter Strom und wir hatten deshalb echt Bedenken, wie der Hund das alles so wegsteckt. Ja - ha!
Fahrt? Jau - klasse - kann man ja gut was sehen! Bungalow? Wo steht mein Körbchen? Gut! Laß ma nen Kauknochen rüberwachsen und dann verschwindet zum Einkauf! Am Meer? Das Bild sagt wohl alles: Is markiert - allet meins!
Das habe ich dank seiner Pubertäts-Attitüden lange nicht mehr geschrieben: Hannes hat sich heute als absolut coole Socke gezeigt; den erschüttert scheinbar nichts! In den nächsten Tagen werde ich eine Bildergalerie einrichten; heute bin ich echt zu müde!
17.12.2019:
Das mit der coolen Socke hat sich auch in der Nacht und beim (wirklich sehr!) frühen Morgenspaziergang bewahrheitet: Hannes ist durch nichts zu erschüttern. Die Nacht in einem fremden Haus und mit ganz anderen Geräuschen und Gerüchen und ein Spaziergang in völlig unbekannter Umgebung und Dunkelheit? Mir doch egal - bin der Hannes!
Dieses wunderbare Bild meiner kleinen Familie stammt von gestern und ist nur ein paar Augenblicke vor dem grossen Abenteuer entstanden: Hannes zum ersten mal am Strand!
18.12.2019:
Ob Hannes auch beim zweiten Strandbesuch seinen Spaß hatte? Wer weiss das schon... ;o))
Rennen rennen rennen und mit uns Frisbee spielen und zwischendurch andere Hunde begrüßen und rennen rennen rennen und dann Platsch! ins Wasser und wieder raus und rennen rennen rennen - die Kurzform seiner Aktivitäten!
Und wir kämpfen mit unseren Gefühlen: Unsere Herzen sind voller Liebe zu diesem Wirbelwind und wir genießen jede Minute mit ihm.
Genau so empfanden wir aber auch im letzten Jahr zur gleichen Zeit und am gleichen Ort - aber da war es Kalle! Das war unsere letzte unbeschwerte Zeit mit ihm, bevor...
Gegen solche Erinnerungen kann man nichts machen und es ist ja auch ein gutes Zeichen, daß wir immer noch voller Liebe an Kalle denken. Er hat uns 10 wunderbare Jahre geschenkt und Hannes tritt würdig in seine Fußstapfen und ich muß jetzt aufhören weil die Augen zu feucht zum Tippen werden.
19.12.2019:
Langsam wurde Hannes uns unheimlich: Obwohl fast alles an diesem Urlaub für ihn neu war brachte ihn nichts aus der Fassung; er ruhte in jeder Situation in sich selbst. Das ist doch nicht normal für einen jungen Hund?
Gestern waren wir wieder am Strand und ich konnte rennen und ins Meer springen und mit anderen Hunden spielen und die Dünen auskundschaften und... Ich war jedenfalls so richtig in Fahrt! Und dann gehen die mit mir in ein Strandlokal und erwarten, daß ich sofort runterfahre und nicht jeden anderen Hund und jeden neuen Gast und die Bedienung sowieso lauthals begrüße. Menschen sind schon merkwürdig!
Da mag er durchaus recht haben denn wir waren auf Grund seines zweifelhaften Benehmens einerseits sauer aber andererseits auch richtig erleichtert: Wir haben einen normalen Hund, der auch mal Schwächen zeigt!
Falls jemand immer noch Lust auf Bilder hat: Die nächste Galerie!
20.12.2019:
Heute sind wir über den Eisdeich gewandert und der hat seinem Namen alle Ehre gemacht: Obwohl es auf Texel komfortable rund 8 Grad waren haben wir Menschen auf dem Deich gefroren; der kalte Seewind hat schon eine eigene Qualität. Hannes war es dank Pelzmantel egal; der hatte so richtig Spaß!
Beim Wechseltag im Ferienpark zeigt sich eine weitere Schwäche bei Hannes: Die vielen vorbeilaufenden Menschen - oft mit Hunden - werden hinter dem Fenster aufgeregt und laut kommentiert. Wir arbeiten aber daran und es wird mit viel Geduld auch schon besser.
21.12.2019:
Keins der bisher rund 400(!) Bilder in den letzten Tagen gibt die Stimmung von Hannes am Strand besser wieder als dieses! Kurzform: Reichlich Spass inne Backen!
Hannes hat uns in einigen Belangen überrascht! Er ist z.B. auf dem Weg zum Meer kaum zu bändigen - das wilde Herumrennen in Sand und Wasser lockt doch zu sehr. Und er schafft es nur selten, am Bungalow oder an unserem Tisch im Restaurant vorbeigehende Menschen/Hunde unkommentiert zu lassen. Zwei Baustellen für die Zukunft!
Aber: Er war überraschenderweise ruhig und gelassen wenn wir bei anderen Situationen Stress erwartet hätten und bei vielen neuen Eindrücken unbeeindruckt. Und das wichtigste: Hannes hat sich endgültig als ein durch und durch unaggressiver und damit sozialer Hund gezeigt, der die Signale seiner Artgenossen sehr genau deuten und richtig darauf reagieren kann.
Kann man irgendwie erkennen, daß wir stolz auf unseren Hund sind?
22.12.2019:
Hannes erkundet mit seiner neuen Freundin Berta die Dünen - der kann es mit den Damen! ;o))
Die beiden haben sich erst heute kennengelernt; Berta ist die Hündin von Freunden. Vorsichtiges Annähern mit ebenso vorsichtigem Taktieren? Jau...
"Aufeinander zu und los!" beschreibt es wohl am treffendsten. Die beiden Krakusen haben den Strand aber so was von gerockt - der Sand flog nur so! Wir haben zu Hause weitläufige Felder und spannende Wälder aber das ist nichts gegen Meer und Strand! Zwischendurch "durften" auch andere Hunde mitspielen und für uns Hundekaspers war das natürlich eine wunderbare Show!
24.12.2019:
Ich bin wieder hier - in meinem Revier!
Das war genau die Stimmung, in der Hannes beim ersten Morgenspaziergang nach dem Urlaub seine gewohnten Wege kontrollierte und - als mittlerweile (fast) erwachsener Rüde - auch fleissig seine Markierungen erneuerte. Mit mir muß man wieder rechnen! ;o))
Ein letzter Gedanke über die vergangene Woche: Hannes war in fast allen Belangen unproblematisch und hat sich damit als Urlaubshund ausgezeichnet - aber eben nur fast! Sein Gehabe uns gegenüber, wenn er an der Leine nicht sofort zu anderen Hunden darf, ist immer noch rüpelhaft: Laßt mich sofort los - ich will spielen!
Ganz klar jammern auf relativ hohem Niveau... Das werden wir mit einiger Arbeit schon hinbekommen!
26.12.2019:
Laßt mich bloß in Ruhe mit Weihnachten!
Hannes ist kaputt - aber so was von! Montag die relativ lange Rückfahrt aus dem Urlaub, an Heiligabend seine Umgebung neu einnorden, am ersten Feiertag auf Besuch mit Dauerbespaßung.
Das alles war merkbar zu viel für Hannes und im Moment verzieht er sich oft in eine stille Ecke. Eigentlich ist er dort auch ungestört - außer sein fotoverrückter Futterautomat... ;o))
Beim Besuch gestern in fremder Umgebung hat er zwar bei der Begrüßung alles gegeben aber war danach erstaunlich und damit für uns erfreulich unauffällig. Bis auf die Tatsache, daß er sein Geschenk - ein mit Watte gefülltes Hundespielzeug - innerhalb von Minuten komplett zerlegt hatte und dadurch die Wohnung der Gastgeber durchaus winterlich aussah. Sie nahmen es mit Fassung und Humor - danke dafür, Conny und Heinz!
29.12.2019:
Hannes muß nachdrücklich darauf hingewiesen werden, daß er sich konzentrieren soll - ein charakteristisches Bild der letzten Tage!
Seit wir von Texel zurück sind (mit kleiner Pause über die für ihn etwas stressigen Feiertage) ist er nicht ausgelastet; die langen Strandspaziergänge mit jeder Menge Abenteuern haben Hannes tatsächlich etwas verwöhnt. Der "normale" Tagesablauf zu Hause reicht ihm einfach nicht denn er weiss nicht wohin mit seiner unbändigen Energie. Bestes Beispiel: Der heutige stundenlange Gang durch Felder und Wälder. Dauernd trafen wir auf andere spielwütige Hunde und Hannes rannte und tobte schon mit dem ersten so ausgiebig, daß er total kaputt sein mußte. Dachten wir jedenfalls.
Bis der zweite kam. Mit dem rannte und tobte Hannes so ausgiebig, daß... Und dann kam der dritte. Und der vierte. Und...
Fazit: Am Ende des Spaziergangs waren seine Chefs vielleicht platt - unsere Atombombe mit Halsband aber nicht!
In den dunklen Momenten seiner Krankheit hätte uns ein Blick in die Zukunft bestimmt sehr getröstet. Wer hätte gedacht/gehofft, daß der geschwächte Junghund von damals sich einmal in so ein Kraftpaket verwandeln würde?
31.12.2019:
Im Urlaub hatten sie sich kennengelernt und heute war Berta zu Besuch, um mit Hannes eine Runde durch unsere Felder und Wälder zu laufen. Wie wird wohl die Begrüßung? Kurz und knapp: Stürmisch aber freundschaftlich!
Die beiden zeigten sich als Individualisten - das kann man auf dem Bild gut erkennen. Zusammen laufen und auch mal spielen? Durchaus! Aber dann auch wieder auf eigenen Pfaden die Welt erkunden - eigentlich eine traumhafte Beziehung, oder? Es war jedenfalls ein für alle angenehmer Spaziergang!
Heute Abend wartet auf Hannes das nächste große Abenteuer: Eine große Silvesterfeier mit ganz vielen Menschen in einem Proberaum - es wird also nicht nur voll, sondern sicher auch laut! Wir sind gespannt wie er das wegpackt; so wie wir Hannes aber in der letzten Zeit kennengelernt haben sind wir optimistisch.
01.01.2020:
So sah ich früher am Morgen nach ausschweifenden Feiern auch aus: Total kaputt und nicht unbedingt korrekt im Bett liegend...
Rappelvoll, Unmengen von verlockenden Düften und richtigrichtig laute Musik und dazwischen Hannes: Dauernd als bester Freund von irgendeinem der anderen Gäste gestreichelt/bespielt und dabei freundlich und locker. Wir waren so was von stolz auf die coole Socke!
Zum Schluß dann doch noch eine kleine Eintrübung des ansonsten tadellosen Eindrucks: Ein kleiner Bach am Bein des Schlagzeugs! Es kann aber sein, daß Hannes beim Gassigehen zwischendurch durch die Knallerei draußen nicht so recht die Ruhe fand, seinen augenscheinlichen Überdruck loszuwerden.
Oder es war die Überlegung, die Meßlatte für das nächste mal besser nicht zu hoch anzulegen... ;o))
Spaß beiseite: Hannes ist mitnehmbar und feiertauglich!
02.01.2020:
Noch nicht wieder so ganz wach aber immerhin!
Als guter Kumpel hat Hannes gestern den ganzen Tag so verbracht wie seine Mitbewohner: In einer Art leichtem Dämmerzustand! Die Silvesterfeier mit all ihren Vor- und auch Nacharbeiten hat doch sehr ermüdet und so war gestern dauernd schlafen oder doch wenigstens ruhen angesagt - nur unterbrochen von den Hundespaziergängen.
So haben wir Hannes selten erlebt: Er schlief und wechselte den Platz und schlief und wechselte den Platz und... Noch nicht mal sein Spielzeug hat er den ganzen Tag über auch nur einmal beachtet und das heißt schon was bei ihm.
Fazit: Man kann gut mit Hannes feiern und am nächsten Tag geht es ihm wie uns auch; wir passen also prima zusammen!
04.01.2020:
So sahen wir Hannes in den letzten beiden Tagen immer häufiger: Lieber auf kalten Fliesen liegend als im warmen Körbchen. Außerdem war er lurig und gefiel uns so überhaupt nicht.
Also ab zu seiner Tierärztin und gleich das erste Untersuchungsergebnis erklärte seine Vorliebe für den kalten Boden: Reichlich über 40 Grad - das bedeutet auch bei einem Hund Fieber. Da die Tierärztin in letzter Zeit schon einige Hunde mit dem Befund Borreliose behandeln mußte aber eine Blutprobe auf Grund der Laborzeiten erst am Montag Sinn macht bekam Hannes erst mal ein Antibiotikum und fiebersenkende Tabletten und muß sich in den nächsten Tage hinsichtlich Tobereien zurückhalten.
Ob der Fieberauslöser Borreliose oder etwas ganz anderes ist wird sich (hoffentlich) nach Auswertung der Blutprobe zeigen. Bis dahin heißt es abwarten und unseren Liebling schonen.
06.01.2020:
Der Chef hatse doch nich alle: Nur weil er nicht schlafen kann, laufen wir vor vier Uhr nachts draußen rum! Dem zeig ich aus Protest nur den kalten Rücken!
Stimmt: Ich kann wirklich nicht so richtig schlafen - zu viel geht mir durch den Kopf. Der dauernd pennende, nie ganz fit erscheinende und die Kühle suchende Hannes in den Tagen davor und dann der als ob nichts gewesen wäre-Hund gestern, der sich auf einem großen Familienfest ganz normal (sprich bestens) benommen hat und nach kürzester Zeit wieder der Liebling von allen war - das muß man bei aller Freude über die Entwicklung erst einmal verdauen.
Das hohe Fieber in den Tagen davor scheint sich gesenkt zu haben, er kuckt ganz anders aus der Wäsche und läuft auch wieder normal an der Leine - woher aber kommt/kam das alles? Die Auswertung der heute anstehenden Blutprobe macht uns in den nächsten Tagen schlauer. (Und läßt mich dann hoffentlich auch wieder besser schlafen!)
[Nach dem Arztbesuch] Positiv: Die Temperatur ist wieder ganz normal - das Fieber ist weg. Toll! Aber vier Mann/Frau schaffen es kaum, Hannes beim Fiebermessen still zu halten. (Auf dem Mars Kolonien planen - aber eine andere Art der Temperaturmessung als die rektale für Hunde erfinden? Nee - datt gibbet nich!) Dann Blutabnahme: In (Dortmund-)Marten auf dem Tisch - zu hören sicher bis ungefähr Stadtgrenze Witten. Unsere Ohren klingeln jetzt noch!
Und dann der Brüller: Mit ner Schale hinter Hannes herlaufen von wegen Urinprobe. Welcher Hund macht schon, wenn man selber erwartungsvoll und sprungbereit daneben wartet? Irgendwann heute müssen wir es aber schaffen, weil die Probe zusammen mit dem Blut eingeschickt werden muß. Wird sicher ein lustiger Nachmittag... ;o))
[Urinprobe] Nachdem erwartungsgemäß ein hinterherlaufen mit Schüssel erst frei laufend und dann versuchsweise an der Leine vergeblich waren (Ich genier mich wenn da einer was hinhält...) brachte es nur der alte "Tüte mit Klebebändern über dem Penis befestigt"-Trick.
Nicht daß ihm diese Version auch so richtig gefallen hätte (und vom Aussehen reden wir besser erst gar nicht) aber wie heißt es so schön: Der Erfolg gab uns recht!
09.01.2020:
Ich liebe solche skurrilen Bilder!
Hannes ist munter und voller Energie und hat auch keine erhöhte Temperatur mehr aber wir warten immer noch auf das Ergebnis der großen Blutuntersuchung. "Groß" deshalb, weil Hannes in die Blutspender-Kartei eintragen werden soll und da wird eben alles untersucht. Falls er mal operiert werden muß und selber Spenderblut benötigt kennen wir dann auch gleich seine Blutgruppe.
Heute wird für ihn wieder mal ein besonders aufregender Tag, weil sein Futterautomat Geburtstag hat und Hannes dann mit den Gästen "spielen" kann. Ob die auch immer so wollen wie er steht auf einem ganz anderen Blatt... ;o))
10.01.2020:
So eine Regenpause hat schon was: Im Garten rumzustromern ist eine willkommene Abwechslung zum tristen "da bleiben wir doch lieber drin"-Wetter der letzten Tage.
Spät am Abend kam gestern der ersehnte Anruf mit den Ergebnissen der Blutuntersuchung: Alles in Ordnung bis auf den Entzündungswert. Der liegt zu hoch aber das ist ja auch kein Wunder bei dem Fieber vor ein paar Tagen. Wir können jetzt nur abwarten, testweise das Futter wechseln und eventuell später noch einmal Blut abnehmen lassen. Aber davon mal abgesehen war das Ergebnis eine große Erleichterung!
Während der kleinen Feier gestern: Ging jemand mal zum Luft schnappen oder telefonieren raus: Hannes wurde unruhig. Saßen wir alle am Tisch: Hannes war relaxed.
Eindeutiger geht es wirklich nicht mehr: Auch wenn unser Flokati äußerlich ein Drahthaar ist - innerlich ist er ein Border sprich Hütehund! Wenn die Herde sich trennt wird er eben unruhig und erst wenn alle wieder zusammen sind hat er Ruhe. Was sind wir froh, daß sich die Gene seiner Drahthaar-Mutter und des Border-Vaters genau so herum verteilt haben!
11.01.2020:
Kalle am Strand von Texel kurz vor seinem Tod am 11.01.2019 - heute vor genau einem Jahr. Ich tippe aber erkenne fast keine Tasten vor lauter Tränen.
Wir lieben Hannes über alles; so wie wir unsere Hunde vor ihm geliebt haben. Und bis auf den ersten haben alle zu uns gefunden, weil der jeweilige Vorgänger über die Regenbogenbrücke gegangen war. Große Trauer bedeutet eben auch oft neues Glück für andere. Wir sind so froh, daß wir unsere Lieblinge bei ihrem letzten Spaziergang immer begleitet haben - gegenseitige Treue bis zum Schluß! Tut mir leid falls der Eintrag heute zu emotional ist aber wem bei vor allen Dingen noch so frischen Todestagen nicht solche Gedanken kommen ist kein echter Hundekasper. Ich bin einer!
Manchmal ist es gut, sich die Vergänglichkeit von Glück vor Augen zu führen. Es tut nur so unendlich weh...
12.01.2020:
Was sieht man auf diesem Bild? Drei Hunde, die sich völlig entspannt bei einem Spaziergang im Feld treffen und gegenseitig abschnuppernd begrüßen. Immer wieder ein wunderbarer Anblick für die Begleiter der Fellnasen.
Dann geht die Geschichte aber weiter. Wie? Ein Tipp: Man beachte die wirklich große und auch tiefe Pfütze rechts. Schon 'ne Idee? Genau!
Auf dem Bild noch relativ sauber mutierten zwei von ihnen innerhalb kürzester Zeit zu verschlammten Monstern: Frau Retriever legte sich zur Entspannung gleich ganz in die Brühe, während ein gewisser Herr Hannes beim wilden Herumgerenne eine Kurve entgegen seiner sicher detaillierten Berechnungen nicht kurz vorher schaffte sondern ausrutschte und auf der Seite wild mit den Beinen rudernd durch den Matsch schlitternd und dann Wellen verursachend... Platsch!
Leider war ich in diesem Moment für ein Foto nicht schnell genug - der Anblick war wirklich sehenswert! Hannes danach nicht mehr so...
13.01.2020:
Zwei total ruhige Hunde, oder? Kein Wunder, nachdem sie erst im Wald und dann in der Wohnung richtig lange getobt haben!
Charly war ein guter Freund von Kalle und ist es jetzt auch von Hannes - aber mit einem Unterschied: Während er bei Kalle die untergeordnete Rolle hatte ist er eindeutig ranghöher als Hannes und das wird in den ersten Minuten jeder Begegnung auch gleich klargestellt. Sagen wir so: Die Begrüßung der beiden wäre für Hundeführer mit schwachen Nerven eher nicht empfehlenswert!
Danach sind die beiden stundenlang wild tobende Kumpel, denen man besser nicht im Weg steht. Egal ob im Wald oder später (natürlich konditionsbedingt schon stark abgeschwächt) in der Wohnung, die danach meist etwas anders ausieht als vorher... ;o))
14.01.2020:
Einer der Hunde geht gesittet über den Steg und der andere ist untenrum matschig, überall dreckig und triefend naß und macht einen auf U-Bootkrieg. Frage: Welcher gehört wohl zu uns? Jau! Wir sind so was von stolz... ;o))
Hannes und seine Freundin Berta hatten jedenfalls sehr viel Spaß beim langen Wald- und Feldspaziergang und das war wirklich einer der ruhigen Augenblicke! Das erkennt man auch sehr deutlich daran, daß Hannes jetzt schon ein paar Stunden echt kaputt und ungewohnt ruhig irgendwo im Wohnzimmer rumliegt und - den gelegentlichen wilden Zuckungen nach zu urteilen - die ganze Treckingtour im Traum noch mal erlebt.
Sei ihm gegönnt!
15.01.2020:
Genau ein Jahr ist jetzt her, daß dieses Bild im Tierheim Bergheim entstand und obwohl es technisch eine Katastrophe ist bin ich doch stolz darauf: Das ist die erste Aufnahme von Liane und nur Hannes! Nur?
Kurz vorher erkundeten die Mitglieder der Rintibande noch gemeinschaftlich die sitzende und ihnen bis dato unbekannte Frau in ihrem Flur. Der/die eine zog an den Schnürbändern oder an den Haaren, ein*e weitere*r an den Ohrringen, die Jacke wurde angenabbert, Liane hatte kurzzeitig einen der Entdecker auf dem Kopf und - man beachte das linke Hosenbein - sie wurde auch bepinkelt. Welpen halt!
Nur einer war ganz anders: Er krabbelte auf ihren Schoß und blieb auf dem Rücken völlig ruhig liegen - auch als seine Geschwister schon längst andere spannende Ziele entdeckt hatten. Und Peng! Die beiden hatten sich gefunden, ich war von dem Anblick gerührt, unsere Suche nach einem neuen Hund war beendet und die Geschichte nahm ihren Lauf...
Endgültig mit nach Hause nehmen durften wir Hannes aber erst drei Tage später, weil noch eine vorgeschriebene Impfung ausstand. 72 unendlich lange Stunden!
17.01.2020:
Heia Safari!
Kaum ist der Garten dank frühlingshaftem Wetter wieder begehbar kontrolliert Hannes als allererstes seine liebsten Abenteuerspielplätze; mißbilligend (oder vielleicht auch nur neidisch?) beäugt von seinem steinernen Kumpel.
Im (Garten-)Jahr 2020 hat sich gegenüber 2019 also gar nichts geändert: Hobbytarzan Hannes erforscht oft und lange und erstaunlich geräuschlos das Unterholz. Will ich genau wissen, was er da so alles anstellt/findet/verbuddelt? Sollte ich vielleicht aber... Nee - den Spaß lass ich ihm!
18.01.2020:
Hannes - 9 Wochen - 4 Kilo - unser!
Das war der Text zu diesem Bild, mit dem wir unseren neuen Mitbewohner am 18. Januar 2019 das erste mal stolz wie Oskar präsentiert haben. (Mittlerweile existieren gut 3000 Bilder von ihm - aber das nur am Rande...)
Zur Feier des Jahrestags besuchen wir mit Hannes heute das Tierheim Bergheim und spenden Decken und auch Bargeld und freuen uns darauf, vielleicht die eine oder andere seiner damaligen Betreuerinnen zu treffen.
Ein Gedanke zu dem Bild: So etwas in der Art wäre heute überhaupt nicht mehr möglich. Natürlich auch wegen seiner aktuell rund 23 Kilo; noch mehr aber, weil solche Aktionen für unseren fast erwachsenen Hund erfahrungsgemäß aber so was von unter seiner Würde sind. Das Gezappel möchte ich erleben - oder eigentlich doch lieber nicht... ;o))
19.01.2020:
Bis auf die Hörner sehen die beiden Vierbeiner sich schon ein wenig ähnlich, oder? War zumindest die Meinung einiger Passanten.
Der Tag gestern hat Hannes an die Grenzen seiner Leistung gebracht - erst körperlich, dann mental. Es fing damit an, daß wir auf dem langen Weg zum Tierheim einen Zwischenstopp bei der Herberder Hundewiese eingelegt haben und Hannes tobte und rannte richtig lange mit vielen anderen Hunden über das Gelände. Dann kam aber auch noch die lange Fahrt bis Bergheim und der Besuch im Tierheim - und der fiel ihm dann sichtlich nicht leicht!
Auch wenn er es dort in seinen ersten Lebenswochen sicher nicht schlecht hatte konnte man doch deutlich fühlen, daß er das Gelände lieber nicht betreten hätte. Wer weiss auch schon, was so ein Hund aus dem allgegenwärtigen Bellen der Insassen so heraushört? Ehrlich gesagt möchte ich es auch gar nicht wissen...
Wir haben jedenfalls nur unsere Spenden abgegeben und sind wieder gegangen - allerdings nicht ohne Streicheleinheiten einiger Leute für Hannes, die das Mitglied der ehemaligen Rintibande erkannten. Selbst diese Zuwendung hat er aber nicht so genossen wie in "normaler" Umgebung.
Wie gerne er wieder verschwinden wollte kann man auch sehr gut an dem Bild oben erkennen: Normalerweise hätte unser neugieriger Hund sich am Zaun des Ziegengeheges die Nase plattgedrückt; er wollte aber buchstäblich nichts mehr hören und sehen und nur noch zurück in das Auto!
Falls wir - vielleicht zu einem Tierheimfest? - doch noch einmal Richtung Bergheim fahren sollten bleibt Hannes zu Hause; diesen ungeahnt hohen Streß tun wir ihm sicher nicht noch einmal an!
20.01.2020:
Ich sach ma nix...
Gestern spazieren wir mit Hannes am Kanal in Höhe Waltrop entlang. Das Wetter ist wunderschön sonnig und das Wasser im Kanal so sauber, daß man am Rand der Spundwand bis fast auf den Grund sehen kann. Der Weg entlang des Kanals ist vom letzten Regen zwar noch nass aber nur ganz wenig matschig. Kurz gesagt: Beste Voraussetzungen für einen gesitteten Sonntagsausflug - eigentlich!
Habe ich den tiefen und äußerst schlammigen Graben neben dem gut begehbaren Wanderweg schon erwähnt? Und habe ich weiter erwähnt, daß Hannes kaum ein Ausdruck so unbekannt ist wie "gesittet"? Wie ein Wasserschwein pflügte er durch den Graben und zur Erholung legte er sich höchstens mal in eine matschige Stelle im Gras.
Wir lieben unseren Hund über alles aber für Gut kann man den echt nicht mitnehmen! Der sah aber auch aus... ;o))
21.01.2020:
Berta, Bruno und Hannes zogen heute los, um gemeinsam die Felder zu erkunden und das muß man ihnen lassen: Wenn sie so etwas anfangen, dann erledigt das Trio Infernal das auch gründlich - sehr gründlich!
So unglaublich gründlich, daß ich es im Keller riechen konnte als Hannes oben in den Flur kam. Einfach die letzten Abschnitte von gestern lesen - das erspart mir die erneute Beschreibung unseres Hundes nach dem Spaziergang...
Gestern ist ein Reh vor uns durch den Wald gelaufen und Hannes hinterher. (Endlich kann ich mal einen der beliebtesten Sprüche der Hundebesitzer loslassen: "Das hat er ja noch nie gemacht!")
Allerdings war das Reh für Hannes deutlich erkennbar nur ein Grund mal einen Spurt hinzulegen: Er war nicht aufgeregt dabei und nach einer kurzen Verfolgung kam er auch wieder zurück; Jagdtrieb sieht erfahrungsgemäß anders aus. Trotzdem war das erst mal eine Schrecksekunde für uns und die Mahnung, in Zukunft noch besser auf die Umgebung zu achten!
23.01.2020:
Eigentlich lief heute alles normal und ohne irgendwelche besonderen Abenteuer - auch mal schön! Aber auf "eigentlich" sollte man sich eben nicht verlassen...
Mitten im Spiel wirft Hannes sich auf den Rücken, räkelt sich mit seinem Plüschhasen wohlig auf den Fliesen rum und grunzt dabei, als ob er einen Ringelschwanz samt Steckdosenschnauze hätte. Da geht das Herz eines Hundekaspers aber so was von auf!
Wer könnte bei diesem Anblick widerstehen und nicht auf den Auslöser drücken?
24.01.2020:
Manchmal sehe ich bei solchen Zufallsmotiven imaginäre Sprechblasen über den Akteuren: Wie - du bekommst Besuch und hast keinen Kaffee und Kuchen da? Warum ich frage? Warte - ich erklär's dir, Hannes!
Ich und meine Fantasie... ;o))
Wir hatten Hunde die stundenlang in unseren Armen lagen und sich kraulen ließen. Und wir hatten Bordermix Rocky der uns trotz all seiner Liebe nach spätestens einer halben Minute klarmachte, daß er das zwar ganz schön fände aber irgendwann auch mal Schluß damit sein müßte! Und wir haben jetzt Bordermix Hannes, der dieser Linie absolut treu bleibt: Zuwendung gerne - aber nur in einem gewissen Rahmen und wenn, dann bitte nicht in seinem eigenen Reich sprich Körbchen!
His home is his castle!
26.01.2020:
Ein falscher Zerberus: Er bewacht nicht den Eingang zur Unterwelt, sondern den Aufgang zum Dachgeschoß! Na ja - jeder kann sich schließlich mal verirren... ;o))
Als junger Hund hatte Hannes - wie viele seiner Artgenossen auch - Probleme mit offenen Treppen. Keine Rückwand zwischen den Stufen bedeutete: Da geh' ich nicht rauf! Wir haben ihn nie bedrängt es doch mal zu versuchen und das hat gewirkt: Ganz ohne Druck und nur getrieben von der Neugier kletterte oder besser zog sich Hannes irgendwann die doch recht steile Bodentreppe herauf und war oben stolz wie Oskar!
Ab da war der Knoten geplatzt und mittlerweile ist das eine seiner leichtesten Übungen.
Merkwürdigerweise war wieder herunter schon ab dem ersten Versuch kein Problem: Ohne stolpern, ruckzuck, sehr selbstsicher und mit den Atem anhaltenden Futterautomaten...
29.01.2020:
Mir ist sooo langweilig!
Wir ändern das eine oder andere an unserem Wohnzimmer und sind deshalb oft für Einkäufe unterwegs. Wieder zu Hause wird ausgeräumt und verschoben und getragen und sortiert und neu angeschlossen und... Kurz gesagt: Hannes ist im Moment ein wenig aussen vor!
Das merkt man deutlich: Er ist einfach nicht ausgelastet und das läßt er uns bei den Spaziergängen auch spüren! Er hampelt an der Leine rum und zeigt auch sonst auf verschiedene Arten, daß wir uns mehr um ihn kümmern sollen.
Er hat ja recht und wir geloben Besserung - aber auch das Wohnzimmer soll schließlich fertig werden. Als Hundebesitzer bekommt man echt oft ein schlechtes Gewissen!
31.01.2020:
Kein Wässerchen kann er trüben, oder? Von wegen!
Gestern war die Jahresspritze fällig und die gibt es nun mal bei seiner Tierärztin. In der Praxis. Auf dem Tisch. Hilfe!
Keine Ahnung was Hannes in seiner frühesten Jugend für Erfahrungen mit Tierarztpraxen gemacht hat aber es geht immer nach dem gleichen Schema ab: Praxis sehen und sträuben, mit Mühe in das Wartezimmer komplimentiert werden und dann klappt man am besten die Ohren an weil sofort und in unglaublicher Lautstärke die Sirene losgeht. Laßt mich hier raus! Hilfe - ich will nicht! A-huuuuu!
Wer nun glaubt eine Steigerung wäre nicht möglich wird beim Gang in den Behandlungsraum eines besseren belehrt: Und ob es die gibt! Dazu kommt sein Benehmen auf dem Behandlungstisch und...
Anmerkung der durchaus erfahrenen Tierärztin: "Ich hatte schon viele verrückte Hunde hier - aber Hannes schlägt alle!" Das wurde zwar mit einem Zwinkern geäussert aber auf so eine Anerkennung seiner Leistungen würde man trotzdem lieber verzichten! Positiv ist dabei nur eins: Hannes bleibt immer friedlich; trotz aller energischen Gegenwehr schnappt er nie zu. Immerhin...
Wir werden (mit Zustimmung der Ärztin) öfter mit ihm zur Praxis kommen. Erst mal nur bis zur Tür, dann vielleicht mal rein- und wieder rausgehen, Hannes nach einiger Zeit testweise im Behandlungsraum auf die Waage setzen und zum krönenden Abschluß auch mal auf den Tisch heben. Das ist die Idee und ob es so klappen wird? Keine Ahnung - aber wir wollen nicht aufgeben!
01.02.2020:
Ein Pudel ist er sicher nicht - aber begossen wie derselbe! Statt winterlich kaltem Schnee frühlingshaft warmer Regen - ein verrückter Jahresbeginn. Noch verrückter ist nach dem Spaziergang dann eigentlich nur noch die "Frisur" von Hannes Marke verunglückte Minipli.
Wir hätten uns früher nie vorstellen können, einen bepelzten Hund Marke Boomer überhaupt zu beachten; wir standen immer auf glatthaarige Hunde. Wo die Liebe hinfällt!
Spätestens wenn Hannes mit seinem neuen Quietscheball loslegt sind solche Gedanken aber ruckzuck vergessen...
03.02.2020:
Das ist die Nahaufnahme eines an seinem Spielzeug zerrenden Hannes. Und ganz nebenbei ein schlagkräftiges Argument für den Kauf von Hundekämmen... ;o))
Wir müssen ein Möbelstück durch das Fenster und über das Flachdach des angebauten Gartenhauses transportieren. Die Chefin klettert raus, steht auf dem Dach und kann im letzten Moment unseren abenteuerlustigen Akrobaten festhalten, der vom Wohnzimmer her aus dem Stand heraus mal eben durch das offene Fenster hüppt und Gefahr läuft, mit Schwung über den Rand und plumps und so.
Durchatmen, Herzschlag runterfahren und ein neues Memo an die innere Pinwand heften: Fenster ganz offen = Hund nicht im selben Raum!
04.02.2020:
Jetzt ist die Fantasie gefragt: Wie sieht wohl ein Hund aus, der seine Lebensfreude in den schlammigsten Pfützen im Feld so deutlich demonstriert? Und: Wie mag er wohl riechen? Die Auflösung kennt sicher jeder Hundebesitzer - außer er gehört zu denen, die ihren Hund dauernd in ein modisches Mäntelchen packen und nur auf dem trockenen Bürgersteig an der Leine laufen lassen.
Hannes wird in diesem Moment jedenfalls unter der Dusche vom gröbsten Schlamm befreit; vielleicht kann man danach trotz seiner Gesellschaft auch wieder den Wohlgeruch einer Tasse Kaffee genießen...
05.02.2020:
Beeindruckend symmetrisch, oder?
So beginnt im Normalfall die Begrüßung von Hannes und seinem Kumpel Charly, bevor sie dann durch den Wald toben oder rennen oder - so sieht es manchmal wirklich aus - als achtbeiniges Knäuel rollen. Beim Judo hätten sie bestimmt schon irgendeinen Gürtel!
Da der Waldboden heute arg matschig war und ich zu faul zum tippen bin verweise ich einfach auf den Eintrag von gestern. Einziger Unterschied: Noch mehr Schlamm im Fell; Steigerungen sind bekanntlich immer möglich...
Mit diesem Eintrag endet Teil 1 "Hannes als Einjähriger" und hier geht es weiter!